Chlamydien – Eine häufige sexuell über­trag­bare Krank­heit mit ernsten Folgen

Infektionen mit Chlamydien (Chlamydia trachomatis) gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Da viele Betroffene keine offensichtlichen Symptome zeigen (~80% der Frauen und ~50% der Männer), wird die Infektion häufig erst spät entdeckt. Dies ist problematisch, da eine Infektion ernsthafte gesundheitliche Probleme mit bleibenden Schäden verursachen kann. Wird eine Infektion frühzeitig entdeckt, so kann sie mit einem Antibiotikum einfach behandelt werden.

Gesundheitliche Folgen

Eine Infektion mit Chlamydien kann verschiedene Auswirkungen haben.

Bei Frauen kann eine unbehandelte Infektion zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, des Beckenraums und der Eileiter führen. Sind die Eileiter betroffen, kann es zu narbigen Verengungen der Eileiter kommen, welche das Risiko für eine Eileiter-Schwangerschaft erhöhen und schlimmstenfalls zu Unfruchtbarkeit führen.

Bei Männern führt eine Chlamydien-Infektion häufig zu einer Entzündung der Harnröhre mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Wir die Infektion nicht erkannt, können die Chlamydien aufsteigen und eine Entzündung der Prostata und der Nebenhoden verursachen. Ist die Prostata beteiligt, kann es auch bei Männern zu einer Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit kommen.

Als seltenere Folgen einer Chlamydien-Infektion können auch Gelenksentzündungen, Bindehautentzündungen, Rachenschleimhautentzündungen oder Entzündungen des Darmausgangs auftreten.

Übertragung und Risikofaktoren

Chlamydien werden durch sexuellen Kontakt (vaginal, anal, oral) übertragen. Das Risiko für eine Ansteckung wird reduziert durch den Gebrauch von Kondomen und erhöht durch häufig wechselnde Sexualpartner.

Vorsorge und Behandlung

Präventive Massnahmen zur Verhinderung einer Ansteckung sowie eine frühzeitige Diagnose und Behandlung bereits erfolgter Infektionen sind die Schlüsselfaktoren zur Vermeidung von Folgeschäden einer Chlamydien-Infektion. Da Chlamydien-Infektionen häufig keine offensichtlichen Symptome verursachen, sollten auch vermeintlich gesunde Personen getestet werden. Eine Testung wird empfohlen bei Symptomen, bei einem Partnerwechsel sowie in regelmässigen Abständen (alle 3 Monate) bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern. Wird eine Chlamydien-Infektion frühzeitig diagnostiziert, so kann sie mit einem Antibiotikum einfach behandelt werden.

Testung

Ein Chlamydien-Test ist einfach und schnell gemacht. Ein Chlamydien-Test kann aus einer Urinprobe, einem Harnröhrenabstrich, einem Abstrich des Gebärmutterhalses oder einem kombinierten Abstrich (Harnröhre oder Gebärmutterhals, Rachen, Analbereich) durchgeführt werden.

Fazit

Chlamydien-Infektionen können bei fehlender Diagnose und Behandlung schwerwiegende Folgen haben. Aufgrund der häufig fehlenden Symptome sind regelmässige Tests essenziell für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Ein bewusster Umgang mit der eigenen sexuellen Gesundheit und Vorsorge sind wichtige Faktoren zur Minimierung des Infektionsrisikos und zur Gewährleistung eines gesunden Lebens.